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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Alarmstufe ROT für die Freiwilligendienste Deutschlands!

Die Zukunft der Jugendfreiwilligendienste in Deutschland steht auf dem Spiel. Während sich bereits über 100.000 Menschen der Petition an den Deutschen Bundestag mit der Nr. 150963 und dem Titel „Steigerung der Attraktivität der Freiwilligendienste“ angeschlossen haben, werden zeitgleich Kürzungen im Bundeshaushalt für die kommenden beiden Jahre in Höhe von 114 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Die Vorschläge der Regierung bedrohen nicht nur die Vielfalt der Freiwilligendienste, sondern auch das Herzstück des ehrenamtlichen Engagements und der persönlichen Entwicklung junger Menschen. Wird in Sonntagsreden die Wertschätzung für das freiwillige Engagement noch hochgehalten, scheut man im politischen Berlin nicht davor zurück, es mit Füßen zu treten.

Die Jugendfreiwilligendienste, wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD), haben sich seit langem als wichtige Säule des sozialen Zusammenhalts und der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland etabliert. Tausende von Jugendlichen engagieren sich jedes Jahr in sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekten, um ihre Fähigkeiten zu erweitern, Verantwortung zu übernehmen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Gleichzeitig bieten die Jugendfreiwilligendienste in Zeiten eines immer prekärer werdenden Arbeitskräftemangels unverzichtbare Gelegenheiten, soziale Berufe aus der Nahperspektive kennenzulernen. Daneben sind sie als zusätzlich helfende Hände für viele betreute Menschen nicht mehr wegzudenken.

Die geplanten Kürzungen um 35 Prozent des Gesamtbudgets bedeuten nicht nur eine Reduzierung der finanziellen Unterstützung für die Jugendfreiwilligendienste, sondern werden auch die Anzahl der verfügbaren Einsatzstellen drastisch reduzieren. 25.000 Plätze in den Jugendfreiwilligendiensten sind bundesweit bedroht, davon allein beim ASB 500. Damit würden viele Jugendliche vor unüberwindbare Hürden gestellt, wenn es darum geht, ihren Wunsch nach einem freiwilligen Engagement zu verwirklichen. Absurd mutet es an, wenn gleichzeitig über einen Pflichtdienst debattiert wird.

Knut Fleckenstein, Bundesvorsitzender des ASB Deutschland e.V. ruft die Bundesregierung dazu auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber der Jugend zu erinnern, ihre Entscheidung zu revidieren und das unverzichtbare Engagement der jungen Generation in den Freiwilligendiensten zu unterstützen, anstatt es verantwortungslos zu beschneiden. „Welch ein fatales Signal an die Jugend, die in den zurückliegenden Jahren der Pandemie, bereits erhebliche Opfer bringen musste“, betont er.

Fleckenstein erklärt: „Die Freiwilligendienste leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Sie lernen Teamarbeit, Verantwortung und Empathie – Fähigkeiten, die nicht nur ihnen selbst, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen. Es ist politisch und gesellschaftlich unverantwortlich, die Finanzierung dieser wichtigen Programme zu kürzen.“

Der ASB appelliert gemeinsam mit den über 100.000 Menschen, die die Petition unterzeichnet haben, die Mittel für die Jugendfreiwilligendienste im Bundeshaushalt zu sichern. Dies ist in einer Zeit, in der die Demokratie immer mehr unter Druck gerät, wichtiger denn je. Der Arbeiter-Samariter-Bund wird gemeinsam mit anderen Verbänden das Gespräch mit den Fraktionen im Deutschen Bundestag suchen, um diese Kürzungspläne zu verhindern.

Foto: ASB/ M. Ressel