„ASB Berlin übt“ für den Ernstfall
Großübung des Arbeiter-Samariter-Bundes Berlin für den Zivil- und Katastrophenschutz
Am Samstag, den 22. März 2025, fand unter dem Titel „ASB Berlin übt“ eine umfangreiche Großübung im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz statt. Rund 160 Beteiligte ermöglichten die komplexe Übung, bei der von 12 bis 20 Uhr etwa 70 Einsatzkräfte in der Polizeiübungsstadt Ruhleben den Ernstfall probten.
Ziel der Großübung war es, die Handlungskompetenz der Einsatz- und Führungskräfte zu stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Katastrophenschutz zu testen, zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Verschiedene Fachbereiche waren gefordert: Betreuungsdienst, Verpflegungsdienst, Sanitätsdienst, Fernmeldedienst, Technik, Sicherheit und Logistik sowie die psychosoziale Notfallversorgung. Neben den Einsatzkräften kamen zahlreiche Fahrzeuge und spezielle Einsatzmittel zum Einsatz.
Übungsszenario:
Die Ausgangslage der Übung war ein sogenannter „Brownout“ in einem städtischen Gebiet. Im Rahmen eines geplanten Stromausfalls wurde durch den zuständigen Netzbetreiber für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet. Dies hatte im fiktiven Übungsszenario eine erhebliche Reduzierung der öffentlichen Infrastruktur und eine Minderung des Grundschutzes in der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr zur Folge. Die Aufgabe des Katastrophenschutzes bestand darin, den Grundschutz im Übungsgebiet aufrechtzuerhalten.
Die rund 70 Einsatzkräfte mussten sich den drei anspruchsvollen Übungsszenarien stellen:
- Massenanfall von Verletzten (MANV) und deren medizinische Versorgung von Verletzten unterschiedlicher Schweregrade.
- Evakuierung sowie die Betreuung der Betroffenen, einschließlich vulnerabler Gruppen wie Pflegebedürftige, Menschen mit Handicap und unbegleitete Minderjährige.
- Einrichtung eines KatS-Leuchtturms, einer Not-Anlaufstelle für Informationen, Hilfeleistungen und Notfallmeldungen, mit Beteiligung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin.
Während der Übung wurde durch eine Behandlungsstelle eines Gerätewagen Sanität behelfsmäßig eine medizinische Versorgungseinrichtung errichtet und betrieben.
Um die Szenarien so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde die AG Maske, das Team für Realistische Notfalldarstellung, eingesetzt. Hierbei spielten Schminker:innen und Verletztendarsteller:innen eine wichtige Rolle.
Beteiligt waren alle Berliner ASB-Gliederungen sowie der hauptamtliche ASB-Rettungsdienst unter Führung & Koordination des ASB-Katastrophenschutzes. Es handelte sich um eine der bislang größten Landesübungen des ASB Berlin.
Unabhängige Beobachtung und Beteiligung:
Die Übung wurde von einer Vielzahl interner und externer Akteure beobachtet und begleitet, darunter der ASB Berlin, die Berliner Feuerwehr, das Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, die Bundeswehr, das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf sowie der ASB Brandenburg, der ASB Niedersachsen und der ASB Bundesverband.
Erste Übung unter dem neuen Label „ASB Berlin übt“
Diese Großübung war die erste unter dem neuen Label „ASB Berlin übt“, die nach dem positiven Feedback zur EM-vorbereitenden Großübung 2024 ins Leben gerufen wurde. In Zukunft plant der Katastrophenschutz des ASB Berlin, jährlich eine solche Übung durchzuführen, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und auf neue Herausforderungen besser vorbereitet zu sein.
„Es ist das allererste Mal, dass wir eine Übung in dieser Form mit mehreren Einzelszenarien und Sofortfeedback an die Einsatz- und Führungskräfte durchgeführt haben. Ich bin sehr stolz auf unsere Einsatzkräfte, die die neue Situation hervorragend gemeistert haben. Ein herzlicher Dank geht an meinen Orga-Stab sowie an die vielen Unterstützer:innen, die dieses Highlight ermöglicht haben. Nächstes Jahr geht es weiter mit ‚ASB Berlin übt 2026‘“, so Boris Michalowski, Fachdienstleiter des ASB-Katastrophenschutzes Berlin, der sich herzlich bei allen Beteiligten bedankte.