ASB-Notunterkunft startet Sprachförderprogramm für Kinder im Vorschulalter
Berlin, 3. März 2017: Heute startete in der ASB-Notunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf ein neues Sprachförderprogramm für Kinder.
Es vermittelt Sprache mit theater- und kunstpädagogischen Methoden. Das Angebot der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung entspricht dem Schulgesetz und richtet sich an Kinder im Vorschulalter, die keinen Kitaplatz erhalten haben oder von der Schule zurückgestuft wurden.
Gemeinsam mit der edusation gGmbH und der Senatsverwaltung hat die ASB Nothilfe Berlin gGmbH alle Strukturen geschaffen, um den Kindern im Haus aktives Lernen zu ermöglichen. Das Projekt bezieht vier Räume in der Notunterkunft im alten Rathaus Wilmersdorf und bietet dort täglich für vier Stunden Sprachförderung an. Betreut wird es durch Christian Liebisch, edusation gGmbH, und Maria Schwertmann, ASB-Sozialteam.
„Die zugewanderten Kinder benötigen besondere Unterstützung beim Spracherwerb“, sagte Ines Rackow, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, zum Start des Angebots. Eine enge Kooperation mit den Unterkünften, in denen die Kinder leben, sei im Interesse der sprachlichen Förderung daher unverzichtbar. „Die frühe Sprachförderung steht deshalb ganz oben auf der Prioritätenliste der Berliner Bildungspolitik“, so Rackow.
„Unter der neuen Leitung von Stephan Wesche setzte sich das Engagement der hauptamtlichen MitarbeiterInnen und der vielen ehrenamtlichen HelferInnen in diesem Haus mit großer Energie fort“, sagte der Staatssekretär für Integration, Daniel Tietze. „Viele Herausforderungen mussten gemeistert werden, um ein konfliktfreies Miteinander von so vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft sprachlicher, kultureller und religiöser Prägung zu gewährleisten.“
„Kinder sind wahre Weltmeister im Lernen“, sagte Uwe Grünhagen, ASB-Aufsichtsrats-vorsitzender, „aber leider erhalten nicht alle die Möglichkeit dazu.“ Daher sei er besonders froh, dass der ASB in der Notunterkunft im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf dieses Angebot „auf die Beine gestellt hat“. Grünhagen bedankte sich zudem bei der Senatsverwaltung und Christian Liebisch für die sehr gute Zusammenarbeit.
„Die geflüchteten Kinder, mit denen wir arbeiten, kommen aus einer sehr chaotischen Situation und benötigen deshalb viel Klarheit und Struktur“, erklärte Christian Liebisch, edusation gGmbH. Doch mit Geduld und Erfahrung gelinge es, die Kinder zu motivieren. „Mit der Zeit gewinnen sie Abstand von Kriegs- und Fluchterfahrungen und können langsam aber sicher in Kita und Grundschule ankommen.“
Stephan Wesche, Heimleiter der Unterkunft: „Wir waren von Anfang an überzeugt, dass das Angebot der Senatsverwaltung ein Projekt ist, dass wir unterstützen wollen und haben daher gerne Räumlichkeiten und Einrichtung für das Projekt bereitgestellt. Ich bin froh und auch etwas stolz darauf, den Kindern ein solches Programm anbieten zu können und hoffe auf tolle Lernerfolge.“
Im Rahmen des Projektes "Der kleine Stern" werden in der ASB-Notunterkunft 30 Kinder im Vorschulalter mit theater- und kunstpädagogischen Methoden in ihren Sprachfähigkeiten gefördert. Mit Tanz, Theater, Musik und kleinen sprachlichen Übungen, werden alle Lernkanäle angesprochen und das Lernen zu einem ganzheitlichen Erlebnis.
Fotos: ASB Berlin / Hannibal