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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Auf spontane Wunschfahrt zum Tegeler See – Wunscherfüllerin Lisa berichtet

Manchmal kommt es eben doch anders als geplant - so könnte man das Motto unserer letzten Wunschfahrt beschreiben. Seit Tagen schon stand das Ziel unserer Wünschenden fest: Es sollte in die Hansestadt Wismar gehen – denn unsere Wünschende wollte noch einmal ans Meer. Manchmal sieht man den tatsächlichen gesundheitlichen Stand unserer Wünschenden erst tagesaktuell. So war es auch dieses Mal und wir brauchten einen Alternativplan. Einen kurzen Anruf bei unserer lieben Projektleitung und einige Absprachen später war klar, wir fahren nicht nach Wismar, aber ans Wasser sollte es trotzdem gehen. So blieben wir in Berlin und entschieden uns für den Tegeler See mit Kaffee, Kuchen, Sonnenschein und vielen gemeinsamen Gespräche.

Alle arbeiteten Hand in Hand und wie so oft in diesem tollen Team, klappte alles wunderbar. Bereits eine Stunde später trafen alle an der ASB Wasserrettungsstation Saatwinkel am Tegeler See ein. Der Tisch wurde gedeckt und wir genossen den Nachmittag am Wasser.

Unsere Wünschende nahm ihre zwei engsten Freunde mit. Unter anderem ihre "alte" Liebe. Seit 33 Jahren seien sie befreundet und sogar drei Monate liiert gewesen. Nicht nur die Freundschaft hielt 33 Jahre, sondern auch die Liebe und das spürte man an diesem Nachmittag ganz besonders. Denn es gab viel Zweisamkeit, Zärtlichkeiten und gemeinsame Gespräche zwischen unserer Wünschenden und ihrer Begleitung. Beide teilten in den letzten über 30 Jahren so viel Zeit miteinander, dass sie sich auch über den Tod hinaus nicht trennen wollen. So haben sich die beiden sogar für eine gemeinsame Grabstätte entschieden.

Die Bindung der zwei Menschen beeindruckte mich sehr, denn sprechen konnte unsere Wünschende aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr. Aber das brauchte es auch nicht, denn die beiden genossen sichtlich ihre gemeinsame Zeit und manchmal bedarf es keiner großen Worte.

Vor einigen Tagen erzählte ich einem Bekannten von meiner Arbeit beim Wünschewagen und wurde gefragt, was wir auf den Fahrten machen, ob es kein Programm gäbe, denn man müsste ja schließlich auch etwas "vorhaben" an solch einem Tag. Ich berichtete von Fahrten und dass es oft kein Programm benötigt, sondern dass der Augenblick zählt. Die Menschen noch einmal zu sehen, einen wichtigen Ort noch einmal zu besuchen oder auch noch einmal raus zu kommen. Diese Fahrt, die so ganz anders verlief als geplant, zeigte all das noch einmal ganz deutlich, denn es war nicht die große Fahrt in eine andere Stadt. Es war keine andere Gegend und auch kein Programm, sondern "nur" Kaffee und Kuchen und die gemeinsame Zeit. Doch genau das ist es, worauf es ankommt, nämlich die gemeinsame Zeit und den Moment so ganz im Hier und Jetzt zu verbringen und zu genießen.“

Ehrenamtliche Wunscherfüllerin Lisa

Wir danken unseren Wunscherfüller:innen Andrea, Franky und Lisa, dass sie unsere Wünschende so herzlich begleitet haben und den Samariter:innen von der ASB Wasserrettungsstation Saatwinkel, die uns ganz spontan am Tag der Wunschfahrt einen Alternativplan ermöglicht und uns wieder einmal bei einer Wunscherfüllung unterstützt haben.

 

Fotos: Lisa Hambsch

www.lisahambsch-fotografie.de