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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Der ASB bei den Lifesaving World Championships

Alle zwei Jahre finden die Lifesaving World Championships statt, dieses Mal vom 16. November bis zum 2. Dezember 2018 im australischen Adelaide. An insgesamt sechs Wettkampftagen stellten die Masters-Teilnehmer in der Schwimmhalle und im Freigewässer in unterschiedlichen Disziplinen ihr Können unter Beweis. Auch der ASB war bei der Weltmeisterschaft vertreten. Sowohl in Einzel- als auch Staffeldisziplinen machten zwei Schwimmerinnen des ASB Berlin eine hervorragende Figur und brachten gleich mehrere Medaillen mit nach Hause. Eine davon ist Ute Bahro - seit 1977 Rettungsschwimmerin, die meiste Zeit davon beim ASB Berlin. In den Sommermonaten unterstützt sie die Wasserrettungsstation am Krossinsee.

Ute Bahro ist 59 Jahre alt. Es war bereits ihre 8. Weltmeisterschaft und jedes Mal hatte sie mindestens eine Medaille im Gepäck. Ute Bahro arbeitet als kaufmännische Angestellte beim NABU. 
 
Herzlichen Glückwunsch zu Ihren tollen Platzierungen, Frau Bahro. In welchen Disziplinen genau haben Sie gewonnen?

Danke, besonders erfolgreich waren wir in den Staffel Disziplinen. Zusammen mit meiner Freundin Dr. Jeanette Libera-Körner, die gleichzeitig seit 1988 meine Wettkampf- und Trainingspartnerin und Kameradin von der WRD-Station Krossinsee ist, habe ich die Silbermedaille im Leinenwurf geholt.
Mit unserem Viererteam, bestehend aus Jeanette und mir sowie zwei Schwimmerinnen der DLRG aus Berlin und Luckenwalde haben wir in den Disziplinen 4x50 m Hindernisstaffel und im 4x50 m Gurtretterstaffel jeweils den zweiten Platz belegt. Bei der 4x25 m Puppenstaffel haben wir sogar die Goldmedaille geholt.
Einzeln habe ich in der Disziplin 100 m Retten mit Flossen und Gurtretter den 3. Platz belegt. Jeanette erkämpfte sich einen ganzen Medaillensatz: Gold mit Weltrekord in 50 m Puppe, Silber in 100 m Retten mit Flossen und Bronze in 100 m Retten mit Flossen und Gurtretter.
Auch am Strand sind wir Deutschen Rettungsschwimmerinnen angetreten, z.B. beim Brandungsschwimmen (Surf Race) oder beim Rettungsbrett-Rennen (Board Race). Gewonnen haben wir am Strand keine Medaille, aber viel Anerkennung von den Australiern, da wir jedes Mal zumindest unter den Top-Ten waren. 
 
Wie oft trainieren Sie im Schnitt?

Anfang des Jahres haben wir zweimal wöchentlich in der Schwimmhallte trainiert, zusätzlich stand einmal pro Woche Krafttraining auf dem Programm. Die Trainingsintervalle habe ich im Laufe des Jahres immer mehr gesteigert. Im Sommer kamen Freiwassertraining und Paddeln dazu. Die letzten drei Monate vor dem Wettkampf war ich ca. viermal pro Woche in der Schwimmhalle und zweimal beim Krafttraining oder im Freiwasser.
 
Das klingt sehr zeitintensiv.

Das stimmt auf alle Fälle. Teilweise habe ich das Gefühl, mein Leben besteht vor allem aus Arbeiten, Trainieren, Essen und Schlafen. Aber es macht auch sehr viel Spaß.
 
Wie hat Ihr Umfeld auf ihren Erfolg bei der Meisterschaft reagiert?

Einige meiner Bekannten erwarten schon beinahe, dass ich eine Medaille mit nach Hause bringe (lacht). Manche wissen aber auch, wieviel Arbeit in der Vorbereitung eines solchen Wettkampfes steckt und würdigen solche Erfolge entsprechend. Mein eigener Druck und die Erwartung an mich selbst haben sich im Laufe der Jahre auf jeden Fall gesteigert. 
 
Wer nimmt alles bei solchen Wettkämpfen teil?

In Australien waren es dieses Mal rund 3500 Teilnehmer aus allen Nationen in verschiedenen Altersklassen. Master im Rettungsschwimmen ist man ab 30 Jahren, die älteste Altersgruppe ist 70+, das heißt nach oben offen. In Deutschland ist die älteste Teilnehmerin über 90 Jahre alt. Die Konkurrenz war vor allem aus dem Gastgeberland groß, wo Rettungsschwimmen ein Volkssport ist, zum Teil in der Schule praktiziert wird und viele Aktive auch als professionelle Lifeguards arbeiten. Viele der Teilnehmer sieht man immer wieder. Teilweise haben sich sogar schon Freundschaften gebildet.
Anreise, Unterkunft, Startgelder und Gerätegebühren zahlen die Sportler dabei übrigens jedes Mal selber.
 
Wie geht es weiter für Sie?

Ich hoffe natürlich, dass ich noch lange fit genug sein werde, um bei weiteren Wettkämpfen teilzunehmen. Die diesjährige Europameisterschaft findet in Italien statt. Wenn ich ein passendes Damenteam finde, werde ich daran teilnehmen. Ende März findet die Berliner Meisterschaft statt, hier mache ich auf jeden Fall mit. Vielleicht nehme ich auch noch an der Deutschen Meisterschaft Ende April teil.
 
Wir drücken Ute Bahro für alle weiteren Wettkämpfe die Daumen.