Die „Boutique“ im Ankunftszentrum Tegel
Alle Menschen haben das Recht auf Schutz – daran erinnert der heutige Welttag der Migranten und Geflüchteten. Um einen kleinen Beitrag dafür zu leisten, den geflüchteten Menschen aus der Ukraine den Start in Deutschland zu erleichtern, wurde vor einigen Monaten eine Kleiderkammer im Ankunftszentrum Tegel eröffnet.
Das Projekt gibt es seit April 2022. Hier werden gespendete Kleidungsstücke der Spendenbrücke Ukraine vor Ort an die Geflüchteten ausgegeben. Dazu werden alle zwei bis drei Wochen circa 20 Kisten Sachspenden in die Regale der sogenannten „Boutique“ einsortiert. Alle Mitarbeitenden arbeiten unter hohen Engagement und mit vollem Herzblut - viele bringen selbst private Sachspenden mit oder werden kreativ. „Das hier ist natürlich nur ein kleiner Teil dessen, was wir hier im Ankunftszentrum Tegel machen, aber es ist definitv ein wichtiges Herzstück, wo man sich auch gut engagieren kann und wo auch nie ein Ende in Aussicht ist“, erklärt Schichtleiterin Charlotte Rehm.
Der Raum erinnert an ein übliches Bekleidungsgeschäft, in dem man einkaufen kann. So gibt es nicht nur die ordentlich zusammengelegten Kleidungsstücke, sondern auch zwei Umkleidekabinen und einen Spiegel, damit die „Boutique“ so realistisch wie möglich aussieht. Zudem dient sie als Ablenkung und soll so das psychologische Bedürfnis des „normalen“ Shoppen-Gehens befriedigen und die plötzlich aus dem Leben gerissenen Menschen auf andere Gedanken bringen, so Charlotte Rehm. „Es ist auch sehr rührend, wie die Leute hier teilweise wieder rausgehen. Letztens stand ein älterer Herr an dem Spiegel, der den Tränen nahe war, weil wir den richtigen Schal für ihn rausgefunden haben und das ist natürlich, gerade in so einer Situation, echt schön.“
Auch die Kinder-Abteilung für die rund 200-300 Kinder ist ausreichend gefüllt und es gibt eine kleine Spiele-Ecke mit Büchern sowie Kinderspielen. Außerdem gibt es eine Notfallreserve für sehr kurzfristige Neuankömmlingen, damit diese sofort mit Sachen versorgt werden können.