Erfolgreiches Ende der Notunterkunft in Alt-Moabit
Ende des Monats schließt die Notunterkunft in Alt-Moabit ihre Türen. Grund genug für ein kurzes Resümee und einen Blick in die Zukunft. Mit circa 6.000 auf der Straße lebenden Menschen ist Berlin leider auch die Hauptstadt der Obdachlosen. Der ASB hat sich in diesem Winter dem für ihn noch neuen Bereich der Kältehilfe angenommen und innerhalb weniger Wochen eine Notübernachtung in Alt-Moabit ins Leben gerufen. Seit ihrer Öffnung Anfang Dezember ist die Anzahl der Übernachtungen kontinuierlich angestiegen. Die Unterkunft ist inzwischen mit 120 Gästen fast jede Nacht voll ausgelastet – darunter mittlerweile auch etwa 30 Frauen, wesentlich mehr als in den meisten anderen Unterkünften. Die Einrichtung gehört mittlerweile zu den drei größten Notübernachtungen im Rahmen der Berliner Kältehilfe.
„Mir ist es ein wichtiges Anliegen, mich nochmal ausdrücklich für die Geduld und das Verständnis der Nachbarn zu bedanken. Natürlich ist mir bewusst, dass Unterkünfte dieser Art mitunter auch Widerstände hervorrufen. Um den sozialen Frieden in unseren Kiezen zu schützen, sind wir jedoch auf eine größtmögliche Akzeptanz der Nachbarschaft angewiesen“, betont Bernhard Scheurenbrand, Heimleiter der Unterkunft. „Besonders beeindruckt hat mich auch die anpackende und pragmatische Unterstützung seitens unserer Nachbarn und des gesamten Umfeldes. Angefangen von Handwerkern, die bei Bedarf sofort zur Stelle waren, unseren Caterern, die übrig gebliebene Speisen aus den Schulen zur Verfügung stellten, Kleiderspenden aus der Nachbarschaft bis hin zur benachbarten Bäckerei Domberger, dessen Inhaber uns persönlich mehrmals pro Woche kostenlos frisches Brot vorbeibrachte. Und natürlich geht ein besonderer Dank an mein Team, ohne das die letzten Monate nicht zu stemmen gewesen wären.“
Der ASB hat es sich zum Ziel gesetzt, weitere Angebote in der Wohnungslosenhilfe zu entwickeln. Langfristige Lösungen werden aktuell durchdacht, mögliche Immobilien besichtigt, Gespräche mit der Politik sind angestoßen, genauso wie der Dialog mit den Wohnungslosen selbst. Auch die Möglichkeit von Präventivmaßnahmen soll künftig noch stärker berücksichtigt werden. Um die Wohnungslosenhilfe in Zukunft weiter auszubauen, wird man außerdem noch mehr haupt- und ehrenamtliche Helfer benötigen, ohne deren Unterstützung man vieles längst nicht so effizient und schnell hätte stemmen können: „Ich möchte mich ausdrücklich bei dem gesamten Mitarbeiterteam sowie der GSO Security und dem Johannischen Hilfswerk für die von Anfang an tolle Zusammenarbeit bedanken und vor allem für die Flexibilität und Offenheit, diesen für uns alle neuen Weg gemeinsam zu gehen.“, betont Steffen Zobel, Geschäftsführer der ASB Nothilfe Berlin gGmbH.