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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

FAST-Helferin aus dem ASB Berlin hilft im türkischen Erdbebengebiet

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat heute Morgen von Köln aus sein Schnelleinsatzteam (FAST) in die Provinz Hatay im türkischen Erdbebengebiet entsandt. Das 16-köpfige Team wird vor Ort zwei Trinkwasseranlagen aufbauen. Mit den beiden Trinkwasseranlagen können etwa 1.000 Menschen pro Tag versorgt werden.

Mit im Einsatz ist Sarah Korst, die für den ASB Berlin sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich tätig ist. Für Sarah ist es ihr erster Auslandseinsatz – ihre Ausbildung zur FAST-Helferin hat sie erst letzten November abgeschlossen.

"Was im Oktober lediglich ein fiktives Übungsszenario für mein Team der ASB Auslandshilfe und mich war, ist plötzlich Realität geworden. Heute werden wir mit einem Team des FAST (First Assistance Samaritan Team) in den Osten der Türkei fliegen, um die Bevölkerung vor Ort mit basismedizinischer Versorgung sowie sauberem Trinkwasser zu versorgen. Was auf der Übung noch Verletztendarsteller:innen mit einstudierten Verletzungsmustern waren, werden nun wahre Patient:innen mit echten Krankheiten und Verletzungen sein.

Die Trinkwasseranlage, die wir damals nur zu Trainingszwecken aufgebaut und in Betrieb genommen haben - weil es ja rundherum normale Wasserversorgung und sanitäre Anlagen auf dem Übungsgelände gab - , wird nun in den nächsten Wochen für Menschen der einzige Zugang sein, um täglich an sauberes Wasser zu kommen. Wie wertvoll mir plötzlich das Wasser aus meinem Duschkopf und dem eigenen Wasserhahn erscheint. So kurz vor der Abreise gehen mir gerade tausend Gedanken durch den Kopf: Was wird uns wohl vor Ort erwarten? Auf was für Bedingungen werden wir stoßen? Weiß ich wirklich, auf was ich mich da eingelassen habe? Gleichzeitig spüre ich jedoch in mir auch eine große Sicherheit, für genau solche Einsätze gut vorbereitet worden zu sein, und ein starkes Team mit erfahrenen Helfer:innen an meiner Seite zu wissen. Egal, welche Bilder sich mir zeigen werden, oder welche Herausforderungen noch warten, ich bin damit niemals allein und kann mir der Hilfe meines Teams sicher sein. Jeder passt auf den anderen auf.

Der Gedanke, für die Menschen in der Türkei einen Unterschied machen zu können - und sei es auch "nur" als Antwort auf die Frage, wo sie täglich Wasser herbekommen oder sich ärztlich behandeln lassen können -  motiviert mich sehr. Dies und die emotionale Unterstützung meiner Familie, Freunde sowie zahlreicher Menschen in Deutschland gibt mir Stärke, meinen ersten Einsatz mutig und zuversichtlich zu beginnen. Wünscht mir Glück!“

Das Schnelleinsatzteam mit Einsatzkräften aus ganz Deutschland wird zwei Wochen lang vor Ort sein und danach von zwei weiteren Teams abgelöst, die ebenfalls 14 Tage bleiben. Zu den ehrenamtlichen Einsatzkräften gehören neben Expert:innen für Logistik und Trinkwasseraufbereitung auch eine Psychologin und medizinisches Personal. Sie sind für solche Einsätze umfassend geschult und ausgebildet und werden von ihren Arbeitgebern für den Einsatz freigestellt.

Logistische Unterstützung erhält der ASB von der Firma German Airways, die für den Hinflug des ersten Teams und einen Teil der Ausrüstung ein Flugzeug zur Verfügung stellt. Der andere Teil der Ausrüstung ist seit Montag, den 13. Februar, mit einem LKW in das Erdbebengebiet unterwegs. Das Fahrzeug hat die Zeitfracht Logistik GmbH, wie German Airways ein Unternehmen der Zeitfracht, ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt. Zur Ausrüstung gehören Zelte für die Unterkunft des Teams sowie Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial, Krankentragen, zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Generatoren und Zeltheizungen.

Den Einsatz des FAST hat ein dreiköpfiges Vorausteam des ASB vorbereitet, das einen Tag nach dem Erdbeben in die Türkei gereist ist.

Nach Beendigung des FAST-Einsatzes wird der ASB die Menschen in der Erdbebenregion weiterhin durch geeignete Maßnahmen unterstützen.

Sarah Korst am Mittwoch Morgen bei den letzten Vorbereitungen.

Foto: ASB/ Hannibal