Gewaltprävention in der Nothilfe
"Mir hat auch schon ein Bewohner damit gedroht, mich umzubringen", berichtet eine Sozialarbeiterin aus der Notunterkunft Wilmersdorf.
Sie sitzt gemeinsam mehreren Kolleginnen und Kollegen in einem Besprechungsraum.
Zum Arbeitsalltag in einer Flüchtlingsunterkunft zählen neben vielen positiven Erlebnissen leider auch negative Erfahrungen, wie die Konfrontation mit Gewalt. Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ASB Berlin Nothilfe gGmbH wissen, wie sie mit verbalen oder sogar körperlichen Bedrohungssituationen professionell umgehen können, hat der ASB Berlin das International Rescue Committee (IRC) beauftragt einen zweitägigen Lehrgang in den Unterkünften durchzuführen.
Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bereits Erfahrungen mit Formen von Gewalt gemacht. Sozialarbeiterin Guan Al-Gaf erinnert sich an eine Situation, in der sie ein Bewohener aggressiv abgewiesen hat. "Das war kein gutes Gefähl", so Al-Gaf. In der Gegenwart von Vabsenik Minasyn hatte sich ein Bewohner selbst am Kopf verletzt. Sie erhofft sich in der Fortbildung zu lernen, wie sie soche Situationen künftig deeskalieren kann.
Katrin Hermsen ist Programmleiterin für Gewaltschutz beim International Rescue Committee (IRC) Deutschland und führte, gemeinsam mit Stefan Lehmeier, stellvertretender Landesdirektor IRC, die Fortbildung durch. Beide haben im Bereich der Erstellung von Schutzkonzepten jahrelange internationale Erfahrungen und beraten auf dieser Basis Sicherheitskonzepte für verschiedene Organisationen.
"Unser Anspruch ist es alle Mitarbeitinnen und Mitarbeiter auf einen Wissensstand zu bringen", so Hermsen. Oftmals gebe es gar kein Schutzkonzept. Der ASB hatte bereits ein Grundkonzept vorliegen, welches dann vom IRC professionell überarbeitet wurde.