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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

„Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, nicht mehr jeden Tag hierher zu kommen.“

Paula D. absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita Ententeich in Berlin

„Paula hierher… Paula… PAULA!“, rufen Elias, Louis und Marie und werden dabei immer lauter. Paulas nackte Füße laufen über den Teppich zum ersten Kind. Die 18-jährige Berlinerin absolviert gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita Ententeich in Frohnau und ist mittlerweile nicht nur zu einer wichtigen Unterstützung im Kita-Team, sondern vor allem auch zu einer festen Spielpartnerin für die Kleinen geworden. Sie wirft ihre langen Haare zurück, bevor sie sich auf einen der winzigen Stühle fallen lässt, auf dem normalerweise die Kleinen sitzen. Neben ihr nimmt die stellvertretende Kita-Leiterin Stefanie Schneider Platz: „Paula ist mittlerweile eine tolle Hilfe für uns geworden und sie hat einen super Kontakt zu den Kleinen.“


Die Kita Ententeich bietet Menschen zwischen 18 und 26 die Möglichkeit, sich innerhalb eines Freiwilligen Sozialen Jahres für das weitere Berufsleben zu orientieren. Der ASB Berlin vermittelt die Plätze*. Circa 15 Kinder betreut Paula hier jeden Tag – vom Spiel mit den Kindern bis zur Unterstützung in der Administration ist ihr Aufgabenbereich bunt gemischt. In der Kita Ententeich ist die Atmosphäre familiär und es wird versucht, die FSJler von Anfang an zu integrieren. „Es ist schön zu beobachten, wie unsere FSJler im Laufe der Wochen mehr und mehr aus sich rauskommen und die Dinge selbständig erledigen.“  Auch Paula ging ganz offen an die Sachen heran. „Ich wollte das Jahr einfach auf mich zukommen lassen und hatte zunächst keine konkreten Erwartungen.“ Ihr war wichtig, nach dem Abitur nicht sofort mit dem Studium zu beginnen. „Am liebsten wollte ich etwas mit Kindern oder mit Sport machen. Und mich einer ganz neuen Herausforderung, abseits der akademischen Ausbildung, stellen. 

   
Paula wirkt für ihr Alter sehr reflektiert und wählt ihre Worte mit Bedacht. „Um ehrlich zu sein, habe ich mich am Anfang hier manchmal etwas verloren gefühlt, mich das ein oder andere Mal sogar gefragt, was ich hier überhaupt mache. Bin ich Spielpartnerin? Bin ich Betreuerin? Was erwartet man von mir? Aber Irgendwann ist der Knoten dann von ganz alleine geplatzt und es fällt mir heute viel leichter, die Initiative zu ergreifen.“ An den Gedanken, dass ihr FSJ im August schon endet, kann sich Paula noch nicht so richtig gewöhnen: „Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, nicht mehr jeden Tag hierherzukommen.“ Die Kinder sind ihr sehr ans Herz gewachsen. „Ich habe mittlerweile das Gefühl, angekommen zu sein.“ Stefanie Schneider wirkt auf einmal nachdenklich. „Wir werden Paula und ihre kreativen Ideen hier sehr vermissen. Paula ergänzt die Arbeit der Erzieherinnen perfekt.“


„Das Rahmenprogramm des FSJ war toll.“ Der ASB Berlin lädt die FSJler regelmäßig zu Austauschtreffen und zu verschiedenen Workshops ein. 2018 gab es zum Beispiel eine politische Woche, verbunden mit einer Exkursion durch den Deutschen Bundestag, eine Medienwoche, bei der die FSJler lernen, kurze Filme zu drehen oder eine einwöchige Jugendleiterausbildung. Diese Dinge werden in Berlin von Florian Richter und Silke Schnitzler organisiert. „Unsere FSJler sind sehr begeistert, wenn sie uns am Ende des Jahres wieder verlassen. Bei uns sammeln sie wertvolle Berufserfahrungen und viele werden im Laufes des Jahres selbstbewusster.“, fasst Florian Richter die Erfahrungen seiner Schützlinge zusammen.


Auch Paula hat im Laufe des Jahres ihren Weg gefunden. Sie möchte ab September Mediendesign in Berlin studieren.
Wir drücken ihr die Daumen.


*Wenn Ihr auch Lust habt, Euch für ein Freiwilliges Soziales Jahr zu bewerben, findet Ihr hier unsere Stellenanzeigen.

Die FSJlerin Paula und die stellvertretende Kita-Leiterin Stefanie Schneider im Gespräch mit dem ASB Berlin.

Foto: ASB Berlin/ Patricia Dichtl