„Ihr lasst heutzutage noch Wunder wahr werden."
Noch einmal bei einer Live-Show von Sascha Grammel dabei zu sein – diesen Wunsch konnten wir dem schwer erkrankten Werner vor Kurzem erfüllen. Im Vorfeld zu der Wunscherfüllung hatte sich Werners Tochter Sabine an uns gewandt. Im Interview verrät sie uns, was es mit dem Wunsch auf sich hatte und wie sie den Abend erlebt hat.
Sabine, woher kannten Sie das Projekt „Wünschewagen“?
Ich kannte das Projekt ursprünglich von meiner Schwägerin. Sie war vor einigen Jahren schon mal an einer Wunschfahrt beteiligt, damals ging es um ein Meet&Greet mit einem Sänger. Sie hat das Projekt so sehr empfohlen und mich ermutigt, mich mit dem Herzenswunsch meines Vaters an den Berliner Wünschewagen zu wenden.
Was hatte es mit dem Wunsch auf sich? Gibt es eine besondere Beziehung zu dem Künstler?
Mein Vater ist vor einiger Zeit durch seine Operation am Kopf in ein Pflegeheim gekommen. Uns als Familie ging es damals vor allem darum, ihn immer wieder abzulenken, für Unterhaltung zu sorgen. Also haben wir haufenweise DVDS besorgt. Mit dabei war damals eben auch Sascha Grammel, der ihm mit seinem Programm besonders gut gefielt. Ursprünglich hatte sich mein Vater sogar gewünscht, dass Sascha Grammel einmal in das Pflegeheim komme, damit auch alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner etwas Herzhaftes zu lachen hätten. Aber das traf das Projekt nicht ganz, da es ja darum geht, die Wünschenden nochmal an einen Sehnsuchtsort oder zu einem besonderen Event zu fahren. Mein Vater war zuvor noch nie auf einer Show dieser Art, es war also etwas ganz Besonderes für ihn, noch dazu weil er früher als Tontechniker gearbeitet hat.
Wie haben Sie die Organisation der Fahrt erlebt?
Wir hatten ursprünglich selbständig versucht, zu Sascha Grammel zu kommen. Das scheiterte allerdings daran, dass Rollstuhlplätze Mangelware an dem Veranstaltungsort waren. Außerdem war die Show schon dreimal wegen Corona verschoben worden und wir dachten, es würde langsam eng. Daher haben wir den Versuch mit dem Wünschewagen unternommen und uns an das Projekt gewandt. Kurzer Hand hatte der Veranstalter im Vorfeld dann einen noch freien Sitzbereich so umgestaltet, dass mein Vater bequem mit seinem Rollstuhl Platz hatte. Auch die ganze restliche Organisation hat reibungslos funktioniert. Sogar bei dem etwas bürokratischen Teil, dem Ausfüllen der Formulare, wurden wir super unterstützt.
Wie haben Sie und vor allem Ihr Vater die Wunschfahrt erlebt?
Es war einfach überwältigend und sehr emotional. Auch das Team, das uns begleitet hat, war so herzlich, so lieb, so einfühlsam. Die Wunscherfüller:innen haben meinen Vater die ganze Zeit umsorgt und uns sogar noch T-Shirts von Sascha Grammel geschenkt. Auch die Fotografin, die die Erinnerungsfotos für uns gemacht hat, war wahnsinnig sympathisch und hilfsbereit. Mein Papa war begeistert. Für uns alle waren das Momente, wo wir einfach mal alles andere ausblenden konnten und einfach nur genießen konnten. Schon die ganzen Wochen davor hatte sich mein Vater darauf gefreut, er wollte das unbedingt.
Wie geht es Ihrem Vater heute – rund zwei Wochen später?
Meinem Vater hat der Ausflug ins Tempodrom vor allem emotional sehr sehr gut getan und ich denke, er wird noch eine Weile daran zehren. Er ist definitiv aufgeblüht und ich habe den Eindruck, er hat durch diese schöne Wunscherfüllung neuen Auftrieb gewonnen. Nur am Abend selbst, als wir wieder zurückkamen, waren wie alle richtig knülle – so viel Aufregung ist mein Vater gar nicht mehr gewöhnt.
Gibt es etwas, das Sie dem Projekt wünschen?
Dass Ihr einfach so weitermacht wie bisher. Wir können unseren Dank gar nicht in Worte fassen. Euer Wünschewagen ist einzigartig, so besonders. Ihr lasst heutzutage noch Wunder wahr werden und zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Als ganze Familie möchten wir DANKE DANKE DANKE sagen. Die ehrenamtlichen Wunscherfüller:innen waren so toll, aber auch die Organisation im Hintergrund. Ich wünsche Euch, dass Ihr noch viele weitere Wünsche erfüllen werden.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie, besonders Ihrem Vater, von Herzen alles Gute!
Von Seiten des Berliner Wünschewagens und der Familie unseres Wunschgastes ein herzliches Dankeschön an Sascha Grammel und sein tolles Team, allen voran die zauberhafte Josie.