Interesse an Psychosozialer Notfallversorgung wächst
15 bis 20 Prozent aller Todesfälle geschehen unerwartet. Ein Herzinfarkt, ein Verkehrsunfall oder Suizid - dies können die Ursachen für den plötzlichen Tod eines Menschen sein. Angehörige, Freunde und Zeugen sind mit der Situation oft überfordert. Hier helfen die Mitarbeiter der Kriseninterventionsteams des ASB Berlin. Sie leisten sogenannte psychologische Erste Hilfe.
Die Fachgruppe Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) gibt es im Berliner ASB bereits seit 23 Jahren. Schon seit etlichen Jahren arbeitet die AG PSNV des ASB in der Kooperationsgemeinschaft Notfallseelsorge/ Krisenintervention Berlin. Die Kriseninterventionskräfte des ASB sind aktiv im Alarmierungssystem der NFS/KIT Berlin eingebunden und aktiv. Seit September letzten Jahres gibt es ein eigenes PSNV Gesetz in Berlin. „Wir haben an den Qualitätsstandards unserer Arbeit gearbeitet und die Ausbildung unserer Einsatzkräfte danach ausgerichtet. Unsere Mitglieder haben eine hochqualifizierte Ausbildung und sind verpflichtet, an Fortbildungen und Supervisionen teil zu nehmen“, erklärt Silvia Zesch, Leiterin der FG PSNV (Krisenintervention und Einsatznachsorge) innerhalb des Fachdienstes Katastrophenschutz und Notfallvorsorge.
Die Fachgruppe besteht aus insgesamt 16 ehrenamtlichen Mitarbeitenden Sechs Mitglieder sind besonders in dem Bereich der Einsatznachsorge geschult und stehen zur Unterstützung nach belastenden Einsätzen speziell für ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte des ASB bereit. Die Arbeit der Kriseninterventionsteams soll dabei die professionelle Versorgung durch Psychologen nicht ersetzen. Vielmehr geht es darum, die Akutbetreuung sicherzustellen, die Betroffenen wieder zu stabilisieren und gegebenenfalls zur weiteren Betreuung an entsprechende Einrichtungen weiter zu vermitteln.
„Uns freut es, dass sich gerade in den letzten beiden Jahren das Interesse an unserer Arbeit gesteigert hat. So haben über 20 Freiwillige ihr Interesse an unserer Arbeit kundgetan und signalisiert, dass sie in dem Bereich der PSNV mitarbeiten möchten. Positiv hat sich da sicherlich die Einbindung und Information zu unseren Aufgaben und Einsatzbereichen in den verschiedenen Ausbildungen ausgewirkt. Wir versuchen für das Jahr 2023 eine Ausbildung in Berlin anzubieten“, so Silvia Zesch.