Jubiläum: Die 200. Krankenhausübung in Berlin
Am 27.11.1985 fand im Krankenhaus Emil-von-Behring die erste Krankenhausübung, organisiert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, in Berlin statt. Am 8. Mai 2019 - fast 34 Jahre später - wurde nunmehr am gleichen Standort die 200. Vollübung durchgeführt. Szenario war ein Terroranschlag auf einen Berliner Industriebetrieb mit unzähligen Betroffenen mit Explosions- und Schussverletzungen.
Die Jubiläumsübung wurde durch die AG Maske, das Team für Realistische Notfalldarstellung des ASB-Landesverband Berlin e.V., organisiert und geleitet. Mit dabei waren auch die Schminkteams, Darsteller*innen und Rettungswagen des Jugendrotkreuzes, der Johanniter Unfallhilfe und des Malteser Hilfsdienst. Außerdem unterstützte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft sowie die Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie mit weiteren Rettungswagen.
Insgesamt wurden für die Krankenhausvollübung 46 Verletzte eingespielt, darunter auch einige akut Lebensbedrohte. Für die Pflegekräfte und Ärzte des Helios-Klinikums Emil von Behring in Zehlendorf galt es bei der Übung zu beweisen, dass sie fähig sind, einen derartigen Massenanfall an Verletzten zu versorgen. Weiterhin werden bei solchen Übungen die aufgestellten Alarmierungspläne auf Praktikabilität überprüft. Fachexperten aus anderen Krankenhäusern begleiteten die Übung als Beobachtende. Die Ergebnisse aus den Beobachtungen werden abschließend zusammengefasst und im Nachgang gemeinsam mit der Krankenhausleitung ausgewertet.
Kein anderes Bundesland als Berlin kann eine derart hohe Anzahl an Übungen vorweisen und ist damit Vorbild für Übungen in anderen Großstädten, wie Hamburg oder Köln. Seit dem Terroranschlag vom Breitscheidplatz im Jahr 2016 wurden die Aktivitäten zur Krisenvorsorge und die bereit gestellten Mittel seitens der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung nochmals erhöht.
Dennis Michalowski, Leiter der AG Maske: „200 Krankenhausübungen in Berlin sind ein Jubiläum, auf das man sehr stolz sein darf. Wir sind als Arbeiter-Samariter-Bund dankbar, dass wir diese Erfolgsgeschichte wesentlich begleiten und mitgestalten durften. Unser Dank geht an die ASB-Regionalverbände sowie insbesondere den Betreuungsdienst und nicht zuletzt an die vielen Darstellerinnen und Darsteller ohne die solche eine Übung niemals klappen könnte."
Die Übung fand unter der Beobachtung von Staatssekretär Martin Matz (SPD) statt. Staatssekretär Matz zeigte sich sehr beeindruckt von den Leistungen und dankte insbesondere den Hilfsorganisationen für das große Engagement.
Die Übung wurde unter anderem durch den Tagesspiegel und den RBB begleitet.
Fotos: "ASB/Klevin"