Kinder feiern Halloween im Ankunftszentrum Tegel
Auch in diesem Jahr feierten wieder Tausende Menschen ausgelassen Halloween. Mit gruseliger Schminke und schaurigen Liedern haben auch die Jüngsten im Ankunftszentrum Tegel die Nacht der Geister zelebriert.
Eine Woche lang haben sich die Kinder im Ankunftszentrum Tegel auf dieses Event vorbereitet. In einer Bastel-Werkstatt wurden eifrig Kürbisse geschnitzt und zahlreiche Papier-Geister und Fledermäuse ausgeschnitten. Auf dem Programm standen dann ab Nachmittag Kinderschminken, im Anschluss daran fand eine Kinderdisko statt. Initiatorin des Programms ist Laura, die mittlerweile seit fast zwei Jahren Teil des Betreuungsteams im Ankunftszentrum Tegel ist. Laura kommt ursprünglich aus Litauen und ist ausgebildete Opernsängerin. „Heute geht es vor allem um Spaß und gute Laune. Mein Ziel ist, dass die Kinder hier glücklich sind.“
Dass die Kinder einen Ort haben, an dem sie glücklich sein können, liegt Laura sehr am Herzen. So war es ihre Idee, die Musikklasse ins Leben zu rufen. Insgesamt fünf verschiedene Klassen hat sie hier in den zwei Jahren schon betreut. Die Kinder sind zwischen fünf und 18 Jahren, die meisten von ihnen stammen aus der Ukraine. „Jeder Tag ist besonders, jeder Unterricht, jede Geschichte, jedes Kind ist einfach nur etwas Besonderes.“
Der Halloween-Nachmittag ist Teil des Kinderferienprogramms. Konzerte und Veranstaltungen wie an Halloween finden hier regelmäßig statt – zu Weihnachten, zum Muttertag oder es werden gemeinsame Ausflüge unternommen. Zuletzt ging es beispielsweise in die Zitadelle Spandau, wo die Kinder im Rahmen einer Musik-Werkstatt ihre eigenen Instrumente bauen durften. Im Unterricht selbst macht Laura mit den Kindern Body Percussions, arbeitet mit Klanghölzern oder sie üben gemeinsam verschiedene rhythmische Figuren mit Basketbällen, Klanghölzern und Tassen: „Auf der einen Seite sieht das alles nach Spaß aus, aber in diesen Übungen steckt Musiktheorie und eine therapeutisch Wirkung, so dass die Kinder lernen, sich zu entspannen und die Konzentration aufrechtzuerhalten." Oft malen oder basteln die Kinder auch zu klassischer Musik. Das Angebot wird gut angenommen. „Auch, wenn der Altersunterschied der Kinder groß ist, findet jeder - ob groß oder klein - etwas, das ihn interessiert. Dabei ist jeder willkommen. Alle Kinder finden irgendwann den Weg zu diesem Container“, erzählt Laura.
Am Abend folgte dann noch ein Programm für die Erwachsenen. Bewohner und Bewohnerinnen musizierten gemeinsam mit Mitarbeitenden im Rahmen eines Kammermusikkonzertes. Danach wurde ausgelassen getanzt – angeleitet von einem Mitarbeiter aus dem Bereich Logistik. Als professionelle Tänzer und Choreograph bringt er genauso wie viele andere sein Wissen und seine Erfahrungen hier ein, die weit über die eigentlichen Arbeitsaufgaben hinausgehen.
Bild: ASB Berlin/ P. Dichtl