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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

„Mit dem Wissen nach Hause zu gehen, ich konnte Menschen helfen, macht ein gutes Gefühl.“

„Bei einem Alarm wissen wir in der Regel erstmal nicht, was passiert ist. Wir bekommen nur ein paar Stichworte und dann rattert das Gehirn: Was könnte es jetzt sein?“, berichtet Isabelle Lepp über ihre Einsätze im Sanitätsdienst. Am vergangenen Wochenende waren insgesamt 27 Sanitäter im Einsatz, als die Hamburger Band „Beginner“ ihr Abschlusskonzert gaben. Rund 14.000 Zuschauer waren in die Berliner Wuhlheide gekommen, um bei dem Auftritt der Hiphop-Band live mit dabei zu sein. Der Großteil der Sanitäter kam dabei vom ASB Regionalverband Berlin-Südost. So auch Isabelle, die hauptberuflich als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notaufnahme arbeitet. Wie die anderen Samariter übernimmt sie die Sanitätsdienste in der Wuhlheide rein ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. 

Bei Konzerten, wie das am vergangenen Wochenende, das vor allem junge Menschen anzieht und bei dem viel getanzt wird, seien nach Aussage der Sanitäter verstauchte Knöchel oder aufgeschlagene Knie besonders häufige Behandlungsursachen. Am letzten Samstag leisteten die Sanitäter insgesamt 50 Mal Erste Hilfe, ein Patient musste in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden.  Die Sanitäter waren an dem Tage von 16.00 bis 24.00 Uhr im Einsatz. Die Fahrzeugbesatzungen beendete ihre Nachbereitungen um 1.15 Uhr.

„Meistens sind wir hier so zwischen 20 und 30 Helfern – je nachdem wie die Gefährdungslage eingeschätzt wird und wie viele Karten verkauft wurden. Davon abhängig entscheiden wir auch, ob wie einen oder zwei Rettungswagen mitnehmen.  Das Zelt und unsere beiden Feststationen sind immer hier“, erzählt Matthias Koch, der vergangenen Samstag die stellvertretende Einsatzleitung übernahm. „In dieser Saison waren vor allem Kreislaufprobleme und Wespenstiche samt allergischer Reaktionen immer wieder ein Thema. Auch Blasen und kleine Schnittverletzungen kommen häufig vor. Teilweise gibt es aber auch Patienten, die bereits eine Erkrankung haben und einfach nur einen Rat möchten, was sie tun sollen.“

Kontakt zu den Künstlern haben die Sanitäter dabei in der Regel nicht. Eine Ausnahme weiß Isabelle zu berichten: „Bei dem Black Sabbath Konzert wurde extra ein Sanitäter nur für Ossy Osbourne abgestellt. Einer unserer Samariter stand quasi den ganzen Abend neben der Bühne und hatte nur Augen für Ossy.“
Auf die Frage, was sie am meisten bei ihrer Arbeit motiviert, muss sie nicht lange überlegen: „Natürlich muss man hin und wieder den ein oder anderen Spruch oder Flirtversuch wegstecken. Die Leute sind in der Regel aber immer sehr dankbar und sagen uns: Schön, dass Ihr da seid, schön, dass es Euch gibt‘.“ Hier schließt sich auch Matthias gerne an. „Wenn ich mit dem Wissen nach Hause gehe, ich habe meinen Tag sinnvoll verbracht und ich konnte Menschen helfen, macht das einfach ein gutes Gefühl.“