[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Mit gutem Beispiel voran: Unsere Kitas werden immer nachhaltiger

Insgesamt drei Kitas betreibt der ASB in Berlin. Bei dem Thema Nachhaltigkeit findet hier gerade ein spürbares Umdenken statt. Schon die Kleinen entwickeln ein Bewusstsein dafür, Verantwortung für unseren Planeten zu übernehmen. Eine, der das Thema besonders am Herzen liegt, ist Doreen Stolt, Geschäftsführerin der ASB Kinder- und Jugendhilfe gGmbH.  

Doreen, wie kam es dazu, dass Ihr das Thema so aktiv vorangetrieben habt?
Doreen Stolt: Uns ist schon seit Längerem bewusst, dass wir im Bereich der Kindertagesstätten mehr in punkto Nachhaltigkeit tun möchten. Das Thema hatte so eine Brisanz für uns, dass wir vergangenen Sommer das gesamte Team und die Elternschaft mit ins Boot geholt haben und gemeinsam angefangen haben, verschiedenste Energiespar-Maßnahmen zu entwickeln. Die meisten Ideen kamen dabei aus unseren hauswirtschaftlichen Teams, die sehr aktiv an diesem Prozess mit beteiligt waren. Uns war klar, dass wir als ASB Kitas bei den ganz großen Veränderungen, wie zum Beispiel dem Einrichten von Solaranlagen, nicht mitgehen können; aber wenn jeder eine Kleinigkeit in seinem privaten und beruflichen Bereich verändert, tun wir alle etwas dafür, um unser Leben auf der Erde nachhaltiger zu gestalten.

Wieso ist dir das Thema Energiesparen so wichtig?
Ich finde, wir sollten alle einen Beitrag im Bereich Nachhaltigkeit leisten und verantwortungsvoll mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen. Ein weiterer Grund waren natürlich die extrem gestiegenen Energiekosten, die auch vor unseren Kindertagesstätten keinen Halt gemacht haben.

Wie seid Ihr vorgegangen?
Wir haben uns mit den Pädagogen und Pädagoginnen ausgetauscht, sind mit den Hauswirtschaftskräften ins Gespräch gegangen und haben gemeinsam konkrete Maßnahmen erarbeitet. Schließlich haben wir unsere Elternvertreter mit ins Boot geholt und haben den Austausch auch mit ihnen fortgesetzt. Wir sind dabei auf unglaublich gute Resonanz gestoßen und haben einige konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, zum Beispiel die Saunatage in allen Einrichtungen auf zwei Tage pro Woche zu minimieren. Unsere Saunen liefen bis dahin jeden Tag, was einen unglaublich hohen Energieaufwand bedeutete.  
Eine weitere Maßnahme war, dass wir die Gefrierschränke abgeschaltet haben, weil wir die Speisepläne nur noch für 14 Tage im Voraus erstellen. Das heißt auch unser Koch ist mit ins Boot geholt worden und wir haben uns seine Ideen beim Energiesparen angehört. Am Anfang des Jahres sind wir wieder zu Reflektionsgesprächen verabredet und prüfen gemeinsam die Auswirkungen nach ersten Dreivierteljahr.

Auf welche Maßnahme, die Ihr umgesetzt habt, bist Du besonders stolz?
Ich kann dabei keine einzelne Maßnahme favorisieren. Ich finde, die schönste und beste Maßnahme ist, dass wir uns selber dazu erziehen, umzudenken. Und das kostet manchmal nur eine kleine Aufforderung und ein Lächeln. Wir waren früher wesentlich nachlässig in unserem Handeln und in unserer Wertschätzung von Licht, Strom etc. Ich bin stolz darauf, dass wir uns alle gegenseitig dazu animieren, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und die Maßnahmen noch weiter zu entwickeln.

Ist das Thema Energiesparen auch schon bei den Kindern angekommen?
Für die Kinder ist das Wichtigste, das Licht auszuschalten. Wenn kleine Kinder von drei Jahren in der Garderobe ihre Eltern dazu animieren, das Licht auszuschalten, haben wir aus meiner Sicht schon einiges erreicht.

Bist Du auch auf Widerstände gestoßen?
Überhaupt nicht. Als wir zum Beispiel die Idee mit der Sauna vorgestellt haben, waren wir zunächst unsicher, wie die Eltern darauf reagieren. Aber die Eltern unterstützten unsere Maßnahmen von Anfang an sehr. Wir haben zum Beispiel auch eingeführt, dass wir kein Wegwerf-Geschirr mehr auf Festen und Feiern benutzen. Hier bringen die Eltern mittlerweile ihre eigenen Teller und Becher mit. Zuvor hatten wir Plastikbecher, die hinterher im Müll gelandet sind. Auch hier sind schon sichtbare Veränderungen eingetreten.

Welche Erfahrungen möchtest Du an andere Einrichtungen weitergeben?
Ich kann jeden bloß dazu animieren, Eltern, Kinder, Pädagogen und Pädagoginnen mit ins Boot zu holen und sich in kleinen Schritten einfach auf den Weg machen. Es war viel weniger schwierig als wir dachten. Für uns ist es wirklich ein gutes Gefühl, etwas für uns und für unsere Umwelt zu tun – und das durch minimalistischen Aufwand. Wir wollen bei den Kindern zu einem Umdenken beitragen und ihnen beibringen, dass wir auf uns und unsere Natur aufpassen müssen.

Foto: ASB/ Hannibal