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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Rewe-Märkte spenden 1000 Äpfel und mehr für Kältehilfe am Adlergestell

Das Tagesbudget reicht für das Nötigste. Die Freude über alles, was darüber hinaus geht, ist groß. Dank der Unterstützung von inzwischen acht REWE-Märkten aus Berlin-Köpenick und Biesdorf kann die ASB-Kältehilfeeinrichtung am Adlergestell ihre Übernachtungsgäste mit zusätzlichen Lebensmitteln versorgen. Zuletzt spendeten REWE Filialen aus Treptow-Köpenick 1000 Valentins-Äpfel. Warum sie sich so engagieren, wie es dazu kam und wie die Spenden ankommen, darüber berichten Ronny Jarius (REWE-Markt Wendenschloßstraße), Mike Baer (REWE-Markt Schnellerstraße), Benjamin Schober (REWE-Markt Köpenicker Straße in Biesdorf), die Initiatorin der Lebensmittelspenden Barbara Kunst vom ASB Berlin und ASB-Einrichtungsleiterin Kathrin Liebscher im Interview.

Barbara Kunst hatte Ronny Jarius noch in guter Erinnerung: „Herr Jarius und ich haben uns bereits im Rahmen des ASB-Sommerfests 2017 in der Werft Wendenschloßstraße kennengelernt. Damals benötigten wir Parkplätze für die Fahrzeuge unserer Gäste und der REWE-Markt liegt direkt nebenan. Herr Jarius hat sofort zugesagt. Die spontane Hilfsbereitschaft hat mich damals schon beeindruckt. Ich bin selbst Köpenickerin und als unsere Kältehilfeeinrichtung am Adlergestell eröffnete, lag es für mich nahe, in der Umgebung nach Unterstützung für Lebensmittelspenden zu suchen. Ich hab mich an Herrn Jarius erinnert und schrieb ihm Ende Oktober eine E-Mail mit dem Wortlaut: „Können sie sich vorstellen, uns zu unterstützen…?“. Es dauerte keine 20 Minuten, bis die Antwort kam. „Hallo Frau Kunst, wir können uns das vorstellen. Melde mich. „

Dann ging alles ganz schnell. Der Inhaber des REWE-Marktes in der Wendenschloßstraße holte noch sieben weitere REWE-Märkte aus der Bahnhofstraße in Berlin-Köpenick, der Schnellerstraße in Niederschöneweide, der Rummelsburger Straße in Oberschöneweide, zwei Filialen aus Johannisthal und  eine aus der Köpenicker Straße im angrenzenden Biesdorf und den Rewe-Markt in Schmöckwitz ins Boot. Für Ronny Jarius ist das Engagement für Bedürftige gerade im Kiez eine Herzensangelegenheit: „Um Unterstützung für Bedürftige zu akquirieren, geben wir u.a. der ASB-Mitgliederwerbung an unserem Markt Raum. So habe ich auch den Wünschewagen und viele andere Hilfsangebote des ASB kennengelernt und bin seit zwei Jahren selbst Mitglied. Die Verbindung zum ASB bestand also bereits.“ Mit einer Umfrage an alle anliegenden Märkte organisierte Ronny Jarius Verstärkung durch sieben weitere REWE-Märkte: „Uns geht es in erster Linie darum, die Obdachlosen vor unserer Haustür zu unterstützen und wir freuen uns, dass wir mit den Lebensmittelspenden einen Beitrag für die Gesellschaft leisten können“, erklärt Jarius.

Alle zwei Wochen erreicht die Kältehilfeeinrichtung im Adlergestell seitdem eine neue Lebensmittelspende, eine Riesenunterstützung! „Das ist ein echtes Geschenk! Unsere Gäste bekommen zusätzlich zur Suppe und Tee auch Kaffee, Milch, Obst, Reis, Nudeln, Süßigkeiten, , Pudding als Nachtisch, Getränkepäckchen für unterwegs u.v.m. Sie freuen sich riesig darüber. Die leuchtenden Augen, wenn man fragt: “ Möchten sie eine Banane oder einen Fruchtbecher? Für mich sind es die leuchtenden Augen, wenn sich die Leute freuen. Dann weiß ich, alles richtig gemacht! Das alles wäre ohne die Unterstützung der REWE-Märkte nicht möglich“, erklärt Einrichtungsleiterin Katrin Liebscher.

Frau Liebscher hat die Kältehilfeeinrichtung zusammen mit ihrem Team seit dem ersten November aufgebaut. Anfangs noch mit nur 20 Plätzen belegt, sind heute regelmäßig fast alle 70 Übernachtungsplätze vergeben. Ronny Jarius hat sich gleich in den ersten Tagen ein Bild von der Unterkunft gemacht. „Ich war angenehm überrascht vom Zustand der Einrichtung. Anfangs war sie noch leer. Ich habe dann auch Obdachlose persönlich angesprochen und auf die neue Unterkunft aufmerksam gemacht.“ Dass es hier ein warmes Bett, wechselnde warme Mahlzeiten, Frühstück sowie Hygiene- und Waschmöglichkeiten gibt, hat sich inzwischen rumgesprochen. Die „Lebensmittel-Wunschliste“ sendet Katrin Liebscher vierzehntätig zum jeweils liefernden REWE-Markt. Am 28. Januar 2021 lieferte Benjamin Schober Inhaber des REWE -Marktes in der Köpenicker Straße in Biesdorf selbst: „Ob Kartoffeln im Glas, Schokoriegel, Desinfektionsspray oder Masken – wir helfen gern. Wir müssen nur wissen, wo und wie. Deshalb habe ich mich wahnsinnig gefreut, als die Anfrage kam.“

Im Winter ist der Bedarf an Übernachtungsplätzen auch in Köpenick groß, weiß Mike Baer, Inhaber des REWE-Markts in der Schnellerstraße. Er ist froh, dass seine Spende gut ankommt und überzeugt von dem Engagement in der ASB-Kältehilfeeinrichtung: „Dass Sie so viele Plätze zur Verfügung stellen, zeigt, dass es auch hier draußen Bedarf gibt. Da ist es für mich selbstverständlich, dass wir uns hier in unserer Region engagieren. Die Lebensmittelspenden sind ein unkomplizierter und schneller Weg zu helfen. Alles kommt direkt da an, wo es hin soll. Und die Art und Weise, wie sich hier gekümmert wird, ist ganz, ganz toll. Das muss erst einmal geschafft werden. Mein Wunsch wäre, dass es noch mehr Manpower gibt, damit Obdachlose wieder in die Gesellschaft integriert werden können. In dieser Gesellschaft müsste niemand auf der Straße schlafen.“

Dass die REWE-Märkte mit ganzem Herzen dabei sind, zeigte auch die jüngste außerplanmäßige Spende von 1000 Valentinsäpfeln am 16. Februar 2021. Das Team vor Ort freut sich riesig und der ASB Berlin bedankt sich herzlich für die tolle Unterstützung!

Melanie Rohrmann

 

Mehr Infos:

  • https://www.asb-berlin.de/aktuelles/details/asb-kaeltehilfe-mit-unterstuetzung-von-rewe-und-ganz-berlin
  • https://www.asb-berlin.de/aktuelles/details/asb-notuebernachtung-in-treptow-koepenick-eroeffnet