Seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor sechs Monaten: Über 45.000 Geflüchtete vorübergehend in Tegel untergebracht
Im Auftrag des Landes Berlin betreiben die Berliner Hilfsorganisationen auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel seit dem 20. März 2022 das „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ für nach Deutschland flüchtende Menschen aus der Ukraine. Dort können bis zu 10.000 Menschen täglich empfangen, versorgt, registriert und auf die Länder verteilt werden. Im früheren Hauptterminal A stehen darüber hinaus bis zu 1.800 Betten als kurzfristige Erstunterkunft für aus der Ukraine nach Berlin flüchtende Menschen zur Verfügung.
Heute vor sechs Monaten begann der Ukraine-Krieg. Wenige Tage nach Kriegsausbruch beauftragte der Berliner Senat die Hilfsorganisationen, das Land Berlin bei der Bewältigung der schnell deutlich werdenden Herausforderung im Zusammenhang mit dem erwarteten Flüchtlingsstrom zu unterstützen. Eine Zwischenbilanz:
Seit der offiziellen Eröffnung des Ukraine Ankunftszentrums TXL am 20. März 2022 wurden bislang über 45.000 Menschen in der von den Berliner Hilfsorganisationen betriebenen Erstunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel untergebracht.
Über ein Viertel der in Tegel bis dato untergebrachten Menschen waren Kinder bis zum Alter von einschließlich 14 Jahren (26,3 Prozent). Jugendliche (5,5 Prozent) und junge Erwachsene bis einschließlich 25 Jahre (9,3 Prozent) machen gut ein Siebtel der untergebrachten Kriegsflüchtlinge aus. Knapp ein Zehntel (9,3 Prozent) der Personen waren 60 Jahre oder älter. Rund 60 Prozent aller Geflüchteten, die in Tegel übernachtet haben, waren Frauen und Mädchen.
Die Zahl der Unterbringungen erhöht sich aktuell wieder. Im laufenden Monat August waren bislang durchschnittlich 350 Betten pro Tag belegt. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vormonat. Im Juli waren durchschnittlich 240 Betten pro Tag belegt.
Die Berliner Hilfsorganisationen ermöglichen den Geflüchteten in Tegel ein gut organisiertes und von Empathie geprägtes Ankommen. Die Aufgabenbereiche der Hilfsorganisationen in der Erstunterkunft reichen von der gesamten Logistik über das Informationsmanagement bis zur Kinderbetreuung und medizinischen und psychosozialen (Notfall-)Versorgung der Geflüchteten. Rund 200 Mitarbeitende der Berliner Hilfsorganisationen sind rund um die Uhr im 3-Schichten-Betrieb im Einsatz.
In den kommenden Wochen wird das Ankunftszentrum von Terminal A und B in das Terminal C verlagert und winterfest gemacht. Der Weiterbetrieb ist damit bis mindestens zum 31. Dezember 2022 gesichert. Die Hilfsorganisationen werden auch weiterhin alles dafür tun, dass die vor dem Krieg aus der Ukraine flüchtenden Menschen in Berlin bestmöglich erstversorgt und unterstützt werden.
Das Bündnis der Berliner Hilfsorganisationen besteht aus den Berliner Landesverbänden des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie aus dem Berliner Regionalverband der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und dem Malteser Hilfsdienst in Berlin. Das Bündnis hatte sich erstmalig für den Aufbau und Betrieb der Berliner Impfzentren unter dem Motto „Wir helfen Berlin“ zusammengeschlossen. Mit weit mehr als 3,3 Millionen verabreichten Impfungen hatten die Berliner Hilfsorganisationen einen großen Anteil am Erfolg der Impfkampagne des Landes Berlin.