Übergabe von 50.000 Protestpostkarten „Hauptstadtzulage für alle!“
50.000 Protestpostkarten mit der Forderung „Hauptstadtzulage für alle, nicht nur im öffentlichen Dienst!“ wurden am Vormittag von Vertreterinnen freier Kita-Träger an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition Raed Saleh (SPD), Silke Gebel (Bündnis90/Die Grünen) und Carsten Schatz (Die Linke) übergeben. Auch der ASB Berlin beteiligte sich an der Protestaktion. Die Protestpostkarten waren von Erzieherinnen und Erziehern sowie von Eltern und Angehörigen der freien Kita-Träger unterschrieben und in den Kitas eingesammelt worden. "Wir danken unseren Eltern, dass sie die Plakataktion des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ganz stark unterstützt haben und wir hier gegen die Ungleichverteilung der Erzieherinnen und Erzieher und der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgehen. Wir hoffen, dass diese Aktion dazu beiträgt, dass eine Gleichheit unter allen pädagogischen Mitarbeitern in ganz Berlin vollzogen wird", so Doreen Stolt, Geschäftsführerin der ASB Kinder- und Jugendhilfe Berlin gGmbH.
Rund 120 Personen hatten sich für die Übergabe vor dem Roten Rathaus versammelt und forderten lautstark eine „Hauptstadtzulage für alle!“, darunter waren Erzieherinnen und Erzieher aus Kitas freier Träger sowie Eltern und Vertreterinnen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin. Die Übergabe fand kurz vor der heutigen Senatssitzung durch die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, Dr. Gabriele Schlimper statt. Dazu sagte sie: „Die Entscheidung des Landes Berlin, lediglich den Beschäftigten des Landes und der landeseigenen Betriebe diese Zulage zahlen zu wollen, benachteiligt die freien gemeinnützigen Träger und die dort beschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine genauso hervorragende Arbeit leisten wie die Beschäftigten des Landes. Diese Ungleichbehandlung nehmen wir nicht hin.“
Der Paritätische Berlin und wir als Mitgliedsorganisation stehen ein für gleiche Bedingungen, die allen Kita-Trägern ermöglicht, Arbeit auch gleich zu bezahlen. Eine gute und gleiche Bezahlung ist notwendige Voraussetzung zur Überwindung des Fachkräftemangels, der die soziale Zukunft Berlins akut bedroht. Die Hauptstadtzulage spaltet, anstatt zu einen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin und seine Mitglieder fordern: „Hauptstadtzulage für alle!“ #WirSindEinBerlin
Am 8. September 2020 hatte der Senat die Hauptstadtzulage beschlossen. Demnach sollen Beschäftigte des Landes Berlin und der landeseigenen Betriebe ab dem 1. November 2020 monatlich 150 Euro mehr Gehalt erhalten. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin dazu eine Protestaktion gestartet. In einem ersten Schritt wurden 100.000 Protestpostkarten an rund 500 Kitas freier gemeinnütziger Träger mit 45.000 Plätzen verteilt. 50.000 Postkarten wurden allein in den vergangenen zwei Wochen unterschrieben, die restlichen 50.000 werden zu einem späteren Zeitpunkt übergeben. Die Resonanz auf die Aktion ist bei freien Trägern außerordentlich hoch.