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Veranstaltungspublikum
In Gedenken an

Wir erinnern an Gustav Dietrich – Gründervater des ASB

1888 rufen sechs Berliner Zimmerleute erstmals zu einem Lehrkursus für Arbeiter auf - unter ihnen auch Gustav Dietrich. Er gilt heute als Gründer des ASB. Heute vor 85 Jahren verstarb Gustav Dietrich.

Der einstige Zimmerpolier hatte im Laufe seines Lebens eine Reihe von schweren Arbeitsunfällen auf Baustellen erlebt. Weder waren damals Verbandkästen vorhanden noch konnte der Transport der Verunglückten gewährleistet werden, allenfalls eine schnell ausgehangene Tür oder ein leerer Handkarren, mit deren Hilfe die Verletzten notdürftig zu einer der Sanitätswachen in die nächste Stadt gebracht werden konnten. Auch Ärzte waren schwer zu finden, denn viele behandelten die Arbeiter von damals nicht.

Gustav Dietrich und seine Kollegen Wilhelm Zippke, Hermann Neumann, August Laubsch, Wilhelm Nittat, Josef Schmidt wollten diese Zustände nicht länger tatenlos mitansehen. Ihre Idee war es, dass Arbeiter sich zukünftig eigenständig um die Versorgung von Verunglückten kümmern konnten.
Als Unterstützer gewannen sie Dr. Alfred Bernstein, der die medizinische Leitung des Erste-Hilfe-Kurses übernahm und Vorträge über die inneren Organe des menschlichen Körpers halten sollte. Außerdem erlernten die Teilnehmer dieses Lehrkursus, wie man Verbände anlegt, Blutungen stillt und Verunglückte richtig transportiert.

Der erste „Lehrkursus für Arbeiter über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen“ fand am 29. November 1888 im Lokal Feuerstein in der Alten Jakobstraße statt. Mehr als 100 Arbeiter nahmen daran teil - ein großer Erfolg für Gustav Dietrich und seine Kollegen, der sie darin bestätigte, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Die Teilnehmer des ersten Kurses gründeten im Anschluss einen Verein, den „Lehrkursus der Berliner Arbeiter zur Ersten-Hilfe bei Unglücksfällen". Sie machten es sich zu ihrer Aufgabe, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Erste-Hilfe-Ausbildung der Berliner Arbeiter weiter voranzutreiben.

Ende des 19. Jahrhunderts griffen zahlreiche Arbeiter seine Ideen auf und gründeten Samariter-Kolonnen in Deutschland. Aus ihrem freiwilligen Engagement zu helfen, entsteht im Laufe von 137 Jahren eine der größten Rettungs- und Hilfsorganisationen in Deutschland.