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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Zu den Ereignissen in und um die ASB NUK Wilmersdorf

Berlin, den 29. Mai 2017. Rund 40 von insgesamt 921 BewohnerInnen protestierten zwischen dem 17. und dem 23. Mai vor der ASB Notunterkunft Wilmersdorf und machten auf ihre Probleme aufmerksam. Kritisiert wurden die Security, die hygienischen Zustände und das Essen. Wir verstehen die Unzufriedenheit und den Protest unserer BewohnerInnen über die beschränkten Möglichkeiten des Wohnens in einer Notunterkunft vollkommen. Mehr als die Hälfte von ihnen lebt länger als die gesetzlich vorgesehenen sechs Monate in der Notunterkunft am Fehrbelliner Platz. Einige sind seit der Eröffnung der Unterkunft im August 2015 im Haus, ohne eine konkrete Hoffnung auf Veränderung. In unserer Notunterkunft am Fehrbelliner Platz möchten wir den BewohnerInnen möglichst positive Bedingungen bieten. Jede Art von Protest nehmen wir daher sehr ernst und bemühen uns um Aufklärung.

Die Security und Brandwachen haben wie in jedem Flüchtlingsheim die schwierige Aufgabe, die Regeln durchzusetzen. Dabei kann es mitunter zu Konflikten kommen. Sollten BewohnerInnen Beschwerden an uns herantragen, gehen wir diesen selbstverständlich nach. Der konkrete Vorwurf, eines Übergriffes der Security auf einen Bewohner des Hauses, kann derzeit nicht bestätigt werden. Uns gegenüber wurden zwei sich widersprechende Aussagen getätigt. Die beteiligten Parteien haben jeweils Anzeige erstattet. Wir haben im Gespräch mit der Polizei darum gebeten, den angezeigten Vorfall möglichst schnell zu prüfen und werden auf personelle Konsequenzen drängen, sollten sich die Vorwürfe gegen die Security bestätigen.

Zu den hygienischen Zuständen in der Notunterkunft Wilmersdorf möchten wir das Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf zitieren, das am 15. Mai zu einer unangemeldeten Prüfung im Haus war: „Bei Bettwanzenbefall werden den Bewohnern neue Räume zur Verfügung gestellt und ein mit dem Gesundheitsamt abgesprochener Bekämpfungsplan umgesetzt. Dieser beinhaltet unter anderem, dass die Bewohner neue Kleidung und neue Matratzen erhalten. Auch Gegenstände und Kleidungsstücke werden in die Bekämpfungsmaßnahmen einbezogen. Betroffene Personen können zusätzlich beim medizinischen Team der Einrichtung Hilfe erhalten.“ Der Bericht stellt bezüglich der hygienischen Situation ferner fest, „dass die Betreiber der Einrichtung diese sehr wohl im Auge haben und sich durchaus erfolgreich bemühen, die Situation für die Bewohner erträglich zu gestalten. Eine Bettwanzenbekämpfung findet bei Meldung eines Befalls in jedem Fall zeitnah und umfassend statt.“

Für unser Essensangebot geben wir uns alle erdenkliche Mühe, den Wünschen der BewohnerInnen entsprechend zu gestalten. Unser Caterer orientiert sich an den Speisegewohnheiten der BewohnerInnen. Wiederholt haben wir Essenswünsche über den Bewohnerrat erfragt und den Speiseplan entsprechend angepasst. Wir bieten BewohnerInnen zudem die Möglichkeit, mit zu kochen und beratend bei der Zubereitung mitzuwirken. Leider ist der Einbau von Bewohnerküchen für dieses Gebäude nicht vorgesehen, und das Kochen auf den Bewohnerzimmern aus Brandschutzgründen nicht gestattet. Daran können wir als Betreiber leider nichts ändern, bleiben mit den BewohnerInnen aber selbstverständlich weiter im Gespräch.

In einem Gespräch mit der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Elke Breitenbach, hatte die ASB Nothilfe Berlin gGmbH inzwischen erstmalig Gelegenheit, ihre Sicht der Ereignisse darzustellen. Zudem hat der ASB mit dem Landesamt für Flüchtlinge vereinbart, jeden Mittwoch um 16 Uhr eine Gesprächsrunde durchzuführen, bei der die Probleme angesprochen werden, die die BewohnerInnen bewegen. Teilnehmen Vertreter der Senatsverwaltung, des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten und des Betreibers, natürlich auch Vertreter des gewählten Bewohnerrats der Unterkunft.

Sobald es neue Erkenntnisse zu den im Raum stehenden Vorwürfen gibt, wird die ASB Nothilfe Berlin gGmbH die Öffentlichkeit umgehend informieren. Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.

Ansprechpartner für Presseanfragen:

Melanie Rohrmann
030 21307 122

Julian Thiel
030 21307 116 

Pressemitteilung zum Download (PDF).