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Helfer:innen der Berliner Hilfsorganisationen gehen auf Kameramann zu.

Bewusster für Risiken werden

Die ASB Berlin Rettungsdienst Berlin gGmbH hat sich auch in diesem Jahr am Präventionsprogramm für Jugendliche im Unfallkrankenhaus Berlin beteiligt und somit gemeinsam mit Polizei und Medizin aktiv zur Sensibilisierung im Straßenverkehr beigetragen.

„Sind Sie durch Ihre Erfahrungen im Rettungsdienst persönlich vorsichtiger geworden?“ Die Frage sitzt. Damit hat Rettungsassistent Philipp Oberdoerster nicht gerechnet, dabei zielt die Frage genau auf den Kern des Präventionsprogramms P.A.R.T.Y.. Das Akronym steht für „Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth“. Frei übersetzt geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten verursachten Verletzungen bei Jugendlichen.

Rund 30 Schülerinnen und Schüler der Torhorst-Gesamtschule in Oranienburger haben am 16. Juni am Präventionsprogramm im Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn teilgenommen. In drei Stationen wurde ihnen der „typische Weg“ eines Patienten vom Unfallort, über die Aufnahme bis hin zur Intensivstation vorgeführt. Die ASB Berlin Rettungsdienst gGmbH war mit einem RTW vor Ort und Rettungsassistent Oberdoerster erklärte den Jugendlichen wie der Rettungsdienst am Unfallort Hilfe leistet.

Oberdoerster ist bereits „zum sechsten Mal dabei.“ Zum einen sei es eine gute Gelegenheit für die eigene Arbeit zu werben und zum anderen habe er natürlich die Hoffnung, dass der eine oder andere sich künftig umsichtiger im Verkehr verhalte. „Wenn sie von der Intensivstation kommen, merkt man den Jugendlichen schon an, dass sie nachdenklicher werden“, findet Oberdoerster. Diesen Eindruck hat auch der begleitenden Mediziner des Klinikums: „Schade, dass es das nicht zu meiner Zeit gegeben hat.“

Die Schüler stellen viele gute Fragen: Wie reinigen Sie den RTW? Wie gehen Sie mit unbekannten Vorerkrankungen um? Was machen Sie, wenn jemand einen epileptischen Anfall erleidet? Oberdoerster beantwortet die Fragen geduldig und ausführlich. Spricht über Einwegmaterialien, Desinfektion, antiallergische Medikamente und Nasenkanülen. Und natürlich kommt auch die klassische Frage: Wie gehen Sie mit dem Erlebten um? „Die beste Verarbeitung für mich persönlich ist das Gespräch mit den Kollegen“, so Oberdoerster. Daneben gebe es beim ASB auch eine professionelle Einsatznachsorge.

Die Schüler sind sichtlich beeindruckt vom Fahrzeug und von Oberdoersters Ausführungen. Jasmin findet das Präventionsprogramm interessant und sinnvoll. „Ich kann mir gut vorstellen selbst auch in diesem Bereich zu arbeiten“, verrät sie. Ihr Lehrer Ralf Anske hofft, dass „dir Jugendlichen lernen mit Alkohol im Verkehr vernünftig umzugehen, sie vorsichtiger werden und unbeschadet erwachsen werden können.“

Auf eine Schülerfrage hat Oberdoerster noch nicht geantwortet: Die Frage, ob er durch seine Arbeit persönlich vorsichtiger geworden sei. „Ja, ganz klar. Ich denke natürlich nicht permanent darüber nach, was alles passieren könnte“, erklärt er, „aber ich bin durch meine Arbeit sehr viel bewusster für Risiken geworden.“