Medieninformation - Berlin bekommt seinen ersten Wünschewagen
Der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) erfüllt Menschen mit einer geringen verbleibenden Lebenserwartung einen letzten Wunsch. In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat der Wünschewagen schon 130 sterbende Menschen an einen Ort gefahren, mit dem sie besondere Erinnerungen verbinden, von dem sie sich verabschieden wollten oder den sie schon immer einmal mit Freunden oder Familie besuchen wollten. Am 30. Juni 2016 startet dieses – neue Wege eröffnende Projekt – auch in der Hauptstadt.
Tage der Freude und Momente der Erfüllung können auch ein Leben, das bald zu Ende geht, bereichern. Der Wünschewagen hilft, eine Sehnsucht zu verwirklichen, wenn Menschen das Zuhause oder die medizinische Einrichtung ohne fachgerechte Unterstützung nicht mehr verlassen können. Die punktuelle Rückkehr der Mobilität wird für die Fahrgäste durch ehrenamtliches, medizinisch geschultes Personal im Wünschewagen ermöglicht.
Ob ein Picknick am Meer, ein Besuch des Elternhauses oder ein Fußballspiel des Lieblingsvereins, (fast) alles ist mit dem Wünschewagen möglich. Alleine die Fahrgäste entscheiden darüber, wie die letzte Fahrt verlaufen soll. Eine weitere Person kann auf Wunsch des Gastes ebenfalls mitkommen. Und das Bemerkenswerte ist: Weder den Fahrgästen noch der Begleitperson entstehen Kosten für die Wunscherfüllung.
Alle Wünsche werden von Anfang an vertraulich besprochen und auch im Nachhinein diskret behandelt. Das Wünschewagen-Team prüft sie individuell und sorgfältig. Entscheidende Kriterien, ob eine angefragte Fahrt durchgeführt werden kann, sind zum Beispiel der gesundheitliche Zustand des Fahrgastes, die Fahrtstrecke und/oder der erforderliche Betreuungsumfang. Ohne eine ärztliche Zustimmung ist eine Fahrt nicht möglich. Das Projekt strebt an, möglichst jeden Wunsch zu erfüllen. Dennoch kann es sein, dass das Team in Ausnahmefällen eine Absage erteilen muss. Dessen ungeachtet ermutigen wir ausdrücklich alle, die sich vom Wünschewagen angesprochen fühlen, ihre Fahrt anzufragen. Möglich ist dies per Mail oder telefonisch an die unten stehende Projektkoordinationsstelle.
Bei jeder Fahrt im Wünschewagen sind zwei Ehrenamtliche dabei. Die Fahrerin oder der Fahrer verfügt über die Qualifikation, einen Rettungswagen zu fahren und kann die medizinische Bordtechnik professionell bedienen. Die zweite Person bringt das medizinische Fachwissen mit. Ab sofort können sich ehrenamtliche Begleiter der Fahrten und/oder Fahrerinnen und Fahrer beim Wünschewagen Berlin einbringen. Schon heute sind bereits mehr als 20 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsatzbereit. Selbstverständlich sind auch freiwillige Helferinnen und Helfer ohne einen fachlichen Hintergrund für andere Aufgaben, die in diesem Projekt zahlreich anfallen, herzlich willkommen. Die Freiwilligen werden in kleinen Schulungsgruppen intensiv auf ihre Aufgaben im Wünschewagen vorbereitet.
Neben dem neuesten Stand notfallmedizinischer Technik im Fahrzeug (unter anderem mit Absaugung, AED-Monitoring und Sauerstoffversorgung) stehen vor allem eine angenehme und entspannte Atmosphäre für die Fahrgäste im Mittelpunkt der eigens für dieses Projekt entwickelten Konstruktion. Eine Panoramaverglasung ermöglicht es, die Umgebung wahrzunehmen und somit aktiv an der Fahrt teilzuhaben. Die Ausstattung des Innenraumes zeigt wenig medizinische Geräte und lässt die Passagiere schnell vergessen, dass sie sich in einem Krankenwagen befinden.
Mit dem Wünschewagen haben nun auch die Menschen in Berlin in ihrem letzten Lebensabschnitt die Möglichkeit zu einer ersehnten Wunschfahrt.
Um in Zukunft möglichst viele Wunschfahrten realisieren zu können, benötigt der Wünschewagen Spenden und Unterstützung.
Es handelt sich beim Wünschewagen um ein Projekt auf Ehrenamtsinitiative des ASB Deutschland und ist in Berlin getragen von der ASB Rettungsdienst Berlin gGmbH.
Mehr Informationen zum ASB Wünschewagen gibt es unter www.wünschewagen.de und www.facebook.com/wuenschewagen.